High-bandwidth Digital Content Protection

High-bandwidth Digital Content Protection (HDCP) ist ein von Intel im Jahre 2003 entwickeltes Verschlüsselungssystem, das für die Schnittstellen DVI, HDMI und DisplayPort zur geschützten Übertragung von Audio- und Video-Daten vorgesehen ist. HDCP soll in Europa für HDTV Standard werden. Auch bei Blu-ray Disc bzw. HD DVD kommt HDCP zum Einsatz. Mit HDCP soll das Abgreifen des Video- und Audiomaterials innerhalb der Verbindung zwischen Sender und Empfänger verhindert werden. Fordert das abspielende Gerät (Sender, z. B. SAT-Receiver oder DVD-Player) eine HDCP-Verbindung, muss die wiedergebende Komponente (Empfänger, z. B. TV-Gerät, Beamer) ebenfalls HDCP unterstützen, um das Video darstellen zu können. Falls die wiedergebende Komponente HDCP nicht unterstützt oder keine digitale Verbindung besteht, kann die Wiedergabe eingeschränkt (z. B. in geringer Auflösung) oder ganz unterbunden werden. Genaugenommen wird die Forderung nach HDCP-Verschlüsselung nicht vom abspielenden Gerät selbst erhoben, sondern diesem vom wiederzugebenden Medium bzw. den wiederzugebenden Inhalten mitgeteilt (Ausnahme: DVD-Abspielgeräte, hier ist die Forderung nach HDCP Bestandteil der DVD-Lizenz). Ein HDCP-fähiger HDTV-Sat-Receiver etwa wird HDCP nur dann aktivieren, wenn der eingestellte Sender dies gerade verlangt.

HDCP-Geräte, von denen die zuständigen Gremien annehmen, dass sie „korrumpiert“ wurden, können in ihrer HDCP-Funktionalität stillgelegt werden, indem die Schlüssel der entsprechenden HDCP-Chips gesperrt werden. Ein ähnlicher Mechanismus war für den Kopierschutz CSS vorgesehen, konnte dort aber eine Aushebelung des Algorithmus nicht verhindern.

Zum Kopierschutz wird HDCP dadurch, dass die Lizenz das Speichern bzw. Aufzeichnen von „geschützten“ (= HDCP-verschlüsselten) Inhalten außer zu Zwecken der Signalverarbeitung (Deinterlacing etc.) verbietet, und außerdem dadurch, dass eventuell parallel vorhandene analoge Signalausgänge in ihrer Signalqualität auf Anforderung vermindert oder ganz abgeschaltet werden müssen.

Im September 2010 wurde der Hauptschlüssel („Master-Key“) von HDCP bekannt, mit dem neue Schlüssel generiert werden können. Damit lässt sich der Kopierschutz aushebeln.[1] Zunächst war dafür der Bau eines Chips mit integriertem Master-Key notwendig, einige Jahre später wurde jedoch klar, dass dies auch ohne spezielle Hardware machbar war.[2] Die Echtheit des Schlüssels wurde von Intel bestätigt.[3] Schwarzkopierer hingegen nutzen stattdessen oft Lücken im Kopierschutz AACS.

  1. Intels HDCP-Videoverschlüsselung angeblich geknackt bei heise online, 14. September 2010
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :0.
  3. Intel bestätigt Echtheit des aufgetauchten HDCP-Hauptschlüssels bei heise online, 17. September 2010

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